Reisemagazin USA
Reisemagazin
Freizeit
- Deutscher Bundeskongress der Jungen Polizei
- Halloween Horrorfest Movie Park Bottrop
- Hansa Park
- Movie Park Star Trek
- Phantasialand inkl. Flammkuchen
Musik / Konzerte
Thermen
Ski
Sport
Robinson Club
- Functional Mobility Week Robinson Club Camyuva
- Medientage Robinson Club Esquinzo Playa
- Robinson Club Camyuva
- Robinson Club Soma Bay Ägypten
Preisverleihungen
2017 - Udo Lindenberg
Zum Feiern nach Bayern!
Udo Lindenberg feiert seinen 71. Geburtstag mit einem Konzert in der Münchner Olympiahalle.
Ein Jahr nach der Stadiontournee ist er schon wieder auf Tour und auch dieses Mal legte er eine Station in München ein. Dass er dafür auch noch seinen 71. Geburtstag als Termin gewählt hat, um die Olympiahalle zu rocken ist nicht selbstverständlich. Obwohl er auch in der Vergangenheit immer wieder die Landeshauptstadt besucht hatte, mied er sie zeitweise auch sehr offensichtlich.Doch von einem distanzierten Verhältnis war an diesem Tag zu keiner Zeit etwas zu spüren.
11.000 Mitglieder der Panikfamilie warteten sehnsüchtig auf den Exzessor und als dieser mit etwa zehnminütiger Verspätung zu den Klängen der Odyssee hoch über dem Publikum Richtung Bühne hereinschwebte, tobte die Menge bereits. Inhaltlich kannten die meisten Lindianer im Saal den Ablauf der bevorstehenden zweieinhalb Stunden und trotzdem wirkte die Show alles andere als abgedroschen. Er ist eben ein Meister seines Fachs und er kann, ja er muss den Job einfach machen.
Das tut er aber nicht irgendwie, sondern er macht (daraus) sein Ding! Dazu gehört eben auch eine theatralische, zirkusreife Cello-Aufführung, die ihre Klimax in einem Kuss der am Boden liegenden Cellistin durch den Panikpräsidenten erfährt, bevor dieser dann zur Erkenntnis kommt, seine Gefährtin überhaupt nicht mehr zu lieben, was natürlich nur der Versuch ist, die harte Zeit nach der gescheiterten Beziehung als überstanden zu erklären. Weil der Gang durch die schweren Zeiten aber länger dauert und man auf dem Weg zum neuen stärkeren Ich seine Außendarstellung ständig infrage gestellt bekommt, bekennt sich Udo zu seinem gesunden Selbstbewusstsein und erklärt der ganzen Welt, dass er keinen Plan B habe. Schließlich ist er ein Rock`n Roller, dessen größtes Lebensrätsel darin besteht, zu verstehen, wozu Kriege da sind.
Weil es auf diese einfache Frage keine zufriedenstellende Antwort gibt, versucht er, die Keime des Übels zu diagnostizieren. Er stellt fest, dass auch gegenwärtig wieder ein übles Straßenfieber kursiert und erklärt zusammen mit Peter Maffay, dass die neuen Rechten Hetzer keinen Führer brauchen. Sie begnügen sich mit Clowns wie Trump, Petry, Putin, Erdogan und vielen anderen. Dass diese Rattenfänger unter anderem bei Udo und Josephin Busch keine Chance haben wird nicht erst klar, als diese offenherzig bekunden, gegen die Strömung zu schwimmen.
Natürlich bricht der Godfather der Panik nebenbei noch unzählige Herzen der stolzesten Frau´n, schließlich ist er im Sternbild des Stiers auf das Doppelkornfeld in Gronau gefallen. Eine nicht mal halbe Großstadt in Westfalen, die aber vor 71 Jahren zur Keimzelle der Bunten Republik Deutschland gemacht wurde. Hermine und Gustav sei Dank! Dass Familie sowohl im engen, aber gerade auch im weiten Sinn stärker als die Zeit ist, besingt Udo voller Pathos und Inbrunst und die ganze Halle bekennt sich erneut zum Panikclan.
Überhaupt ist das Leben einzigartig und so fordert er jeden einzelnen Zuhörer auf, dieses nicht mehr loszulassen und gemeinsam die Welt zu verändern. Nebenbei eine Sternenreise und hierzulande eine Begegnung mit Gerhard Gösebrecht aus dem 13. Sonnensystem. Damit sich dann die meisten noch einmal erinnern, wie das ganze Udoperium angefangen hat, erinnert er an die Honky Tonky Show, vor der uns unsere Mütter schon gewarnt hatten, doch verpuffte diese Warnung bei allen Anwesenden offensichtlich, so dass sie mit der Nachtigall bereits hinterm Horizont waren und nach kurzer Happy-Birthday-Einlage (unter Leitung von Steffi Stephan) noch einmal bis ans Ende der Welt gereist sind, wo sie Johnny Controletti trafen, bevor es dann mit dem Sonderzug zurück nach Pankow ging, wo wieder alles klar war, auf der Andrea Doria. Kein Wunder, wo doch Candy Jane bereits wartete um das Auditorium auf die Reeperbahn zu entführen.
Spätestens jetzt waren sämtliche Protagonisten, Statisten und Besucher im persönlichen Eldorado angekommen und dass Udo auch dort immer für alle zur Stelle sein würde untermauerte er mit (s)einem „ICH SCHWÖRE!“. Mit Woddy Woddy Wodka beschließt er den Abend und entschwebt schlussendlich der Bühne wieder auf demselben Weg, auf dem er sie eingangs betreten hatte. Es war ein rauschendes Fest!
Redaktion International: Thomas Löwel