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2023 - Kitzbühel: Promis feierten bei Weißwurstparty
Die unendliche Weißwurstgeschichte hat am Freitag nach zwei Jahren Party-Lockdown ihre Fortsetzung gefunden.
Und ewig lockt die Weißwurst. Stanglwirt-Hausherr Balthasar Hauser rief anlässlich des Hahnenkammwochenendes zum bereits 22. Mal zur Weißwurstparty in sein Hotel nach Going. Die Promis folgten ihm, darunter etwa Schauspielstar Mario Adorf, Niki Lauda, DJ Ötzi, die deutsche Sängerin Andrea Berg sowie die Ex-Skigrößen Fritz Strobl und Stephan Eberharter. Die unendliche Weißwurstgeschichte hat am Freitag nach zwei Jahren Party-Lockdown ihre Fortsetzung gefunden.
Zuvor hatte es zur hochoffiziellen Eröffnung pünktlich um 20.00 Uhr Fanfaren gegeben, bis Mirjam Weichselbraun, die auch als Moderatorin des Abends fungierte, erste Worte an die Weißwurst-Begeisterten richtete. Sie erinnerte daran, dass die Weißwurstparty, die heuer ihr 30. Jubiläum feiert, einst als kleiner Stammtisch von acht Personen begann. Davon war man 2023 wahrlich weit entfernt: Für 2.800 Gäste ging es vorrangig um die Wurst. "Es freut mich, dass es wieder rund geht", sagte dazu Balthasar Hauser im Anschluss. Die Weißwürste aus dem Hausen Holnburger seien schließlich "die besten Weißwürste der Welt".
Mit Superlativen geizte auch Schwarzenegger nicht, der altbewährt zum Stangwirt-Lob anhob: "Es ist die beste Weißwurstparty der Welt", sagte er, der Stanglwirt dabei "das Beste Hotel mit dem besten Essen und dem besten Service". "Balthasar, you are the greatest", schloss der Ex-Gouverneur von Kalifornien. Mit dem Ausruf "Weiß wurscht is" und dem Läuten der 400 Jahre alten Stanglwirt-Glocke kannte das fröhliche Feiern und "Weißwurst-Zuzeln" unter den rund 2.500 Gästen kein Halten mehr. Die Promis zogen sich entweder wie die schon bald nicht mehr gesichteten Adorf und Lauda in abgetrennte Räume zurück oder mischten sich unter das Partyvolk. Die Promis lobten die Weißwurstparty, so auch Ex-Skistar Strobl. "Der Stanglwirt ist das Zuhause der Abfahrer. Hier haben wir auch immer unsere Konditionskurse abgehalten", erklärte "Fritz the Cat".
Die Tracht in allen ihren Variationen dominierte bei der Weißwurstparty. Eine der wenigen Ausnahmen: "Soko Kitz"-Star Kristina Sprenger, die im Leoparden-Outfit erschien. Für den musikalischen Höhepunkt der Feier sorgte gegen Mitternacht dann noch die steirische Band Opus. Ihr Evergreen "Live is Life" durfte dabei natürlich auch nicht fehlen.
Hinterseer bei "Audi Night"
Lokalmatador Hansi Hinterseer hat bei seinem Society-Heimspiel in Kitzbühel im Rahmen der "Audi Night" das Blitzlichtgewitter der Fotografen vor dem "Hotel zur Tenne" dominiert. Der Sänger schritt mit seiner Frau Ramona den Roten Teppich als Letzter ab und meinte zu den wartenden Journalisten: "Ich bin eigentlich nicht so der Partyhengst und bin lieber bei den Fahrern auf der Piste". Der letztjährige "Audi Night"-Stargast Arnold Schwarzenegger wurde dieses Mal im Rahmen des Events nicht gesichtet. Der Ex-Gouverneur und Hollywoodstar soll am Samstagvormittag aus Rom kommend in Innsbruck landen und anschließend mit dem Pkw zur Hahnenkammabfahrt nach Kitz gebracht werden.
Ein Wunder, dass alle überlebten,
Die Streif in Kitzbühel ist die wohl bekannteste und eine der ältesten Ski-Rennstrecken. Diese Bilder zeigen, warum sie als so schwierig zu befahren gilt. "Ich hatte die Hosen voll." Das sagte Didier Cuche über sein erstes Mal im Starthaus auf der Streif. Und Cuche ist nicht irgendein Skirennfahrer, sondern der Rekordsieger auf der Streif. Seit 1937 gibt es hier Skirennen, die Abfahrt ist auch als Hahnenkamm-Rennen bekannt. In diesem Jahr gibt es sogar zwei Abfahrten in Kitzbühel, die erste fand am Freitag statt – der Super-G fiel dafür diesmal aus. Am Samstag um 11.30 Uhr ist der Start der zweiten Abfahrt. Wer will, kann übrigens auch selbst die Streif hinunterfahren, sie gehört zum Skigebiet Kitzbühel. Sie gilt als die anspruchsvollste, gefährlichste und brutalste Abfahrt der Welt: die Streif in Kitzbühel. Kein anderes Ski-Event zieht Fans und Sportler gleichermaßen in seinen Bann wie die 3312 Meter lange Tortur für Knochen und Material im Nordosten der Alpenrepublik Österreich. Für die Zuschauer ist das erstmals 1937 ausgetragene Rennen vor allem ein Spektakel. Eines, das wegen seiner Gefahr, den unvermeidbaren Stürzen und natürlich auch seinen Helden und Verlierern längst Mythos ist. Gekennzeichnet ist sie als "Skiroute extrem".
Die Streif verzeiht keine Fehler
Für die Sportler selbst ist die Streif der sprichwörtliche Ritt auf der Rasierklinge. Schon der winzigste Fehler auf der komplett mit Kunstschnee verdichteten und entsprechend vereisten Piste kann das Saisonaus bedeuten. Schlimmstenfalls gar eine über Jahre aufgebaute Karriere zerstören. Beispiele dafür gibt es zur Genüge. Zumal die Strecke den muskelbepackten Männern auf den schmalen Latten von Beginn an alles abverlangt – mental wie physisch. Schon der Startschuss hat es in sich. Obwohl nur 160 Meter lang beschleunigen die Fahrer hier binnen wenigen Sekunden auf knapp 100 Stundenkilometer, ehe sie sich mit einem bis zu 80 Meter weiten Sprung in die mit 85 Prozent Gefälle gefühlt senkrechte "Mausefalle" stürzen. "So muss man sich fühlen, wenn man ohne Fallschirm aus dem Flugzeug springt", sagte der fünffache Weltcup-Gesamtsieger und Ex-Profi Marc Giradelli einst über die Streif. Und der Luxemburger muss es wissen: In den 1980er und 1990er Jahren gewann er jeweils drei Mal den Slalom und die Kombination. 1989 holte er sich auf der Streif sogar einen der insgesamt drei Abfahrtssiege seiner Karriere.
Debütanten bekommen es angesichts der brettharten Kurven und Kompressionen, den Steilhängen sowie Sprüngen im Höchsttempo auch mit der Angst zu tun. Er hätte bei seiner Premiere "das Starthaus am liebsten wieder nach hinten verlassen", gab der Schweizer Didier Cuche einmal vor Reportern zu. "Aber ich wollte auch nicht derjenige sein, der mit der Gondel ins Tal fährt." Heute ist Ski-Rentner Cuche mit fünf Siegen alleiniger Rekordchampion von Kitzbühel. Stephan Eberharter aus Österreich (Sieger 2002 und 2004) sprach gar von "Todesangst", als er sich 1991 erstmals an das wichtigste Skirennen neben der olympischen Abfahrt wagte.
"Auf der Streif gewinnen immer die Besten"
Durchsetzen wird sich auch in diesem Jahr letztlich derjenige, der sein Können mit der größten Portion Risiko kombiniert. Denn wie hat Svindal einmal gesagt: "Bei Olympia kann es auch einen Zufallssieger geben. Auf der Streif gewinnen immer die Besten."
Redakteur: Kraus Christian




