Spielbericht 1. FC Kaiserslautern - TSV 1860 München

Zweiter Löwensieg in Folge (01.03.2016)

Nach dem 3:2-Erfolg gegen Düsseldorf, sah Benno Möhlmann wenig Grund, die Startelf zu verändern. Lediglich den verletzten Dominik Stahl musste er ersetzen. Für ihn kam Romuald Lacazette positionsgleich in die Mannschaft. FCK-Trainer Fünfstück dagegen wechselte nach der 0:2-Niederlage in Freiburg gleich fünf Spieler aus. Ring und Przybylko nahmen auf der Ersatzbank Platz, Zimmer, Löwe und Mockenhaupt schafften es nicht einmal mehr in den Kader. Sie wurden ersetzt durch Schulze, Deville, Jenssen, Halfar und Vucur.

Gleich von Beginn an, machten die roten Teufel Druck und sorgten für reichlich Betrieb auf dem Platz. Ähnlich, wie die Münchner Löwen im letzten Heimspiel, kamen die Lauterer in den ersten Minuten zu hochkarätigen Torchancen. Deville hätte die Hausherren in der zweiten und sechsten Minute eigentlich in Führung schießen müssen, verfehlte das Tor aber jeweils deutlich. In der Folge sortierten sich die Löwen besser und verhinderten somit größere Gefahr. Die Spieler vom Betzenberg blieben zwar die tonangebende Mannschaft, kamen aber kaum noch zu nennenswerten Abschlüssen. Lediglich Ex-Löwe Daniel Halfar packte noch einen Distanzschuss aus, der knapp über die Latte ging.

Die Löwen selbst blieben offensiv unauffällig und konnten die einzige Torchance in der 18. Minute aus einem Freistoß aus dem gegnerischen Halbfeld kreieren. Liendl brachte den ruhenden Ball in den Strafraum, wo Bülow sich schön zum Kopfball schraubte, den er souverän ins rechte Eck drückte. Eine derartige Effektivität brachte die mitgereisten Fans zum Jubeln. Die Pfälzer hätten den Rückstand gerne sofort ausgeglichen, schafften es aber nicht, die kompakte Defensive der Giesinger zu knacken und so resultierten die gefährlicheren Szenen meist aus ruhenden Bällen. Karl hatte den Ausgleich in der 23. Minute auf dem Kopf, vergab aber. Knapp fünf Minuten später köpfte Vucur ebenfalls am Tor vorbei. In der Folge bot sich den 23.547 Zuschauern ein kampfintensives, aber qualitativ nachlassendes Spiel, voller Fehlpässe und Ungenauigkeiten und es ging folgerichtig mit einem 0:1 in die Halbzeitpause.

Auch nach Wiederbeginn zogen die defensiv stehenden Münchner, den Hausherren den Zahn. Auf dem schlechten Untergrund verausgabten sich die Lauterer zunehmend, ohne jedoch den letzten Biss zu zeigen. Möhlmann wollte nun die Offensive der Löwen auffrischen und brachte erst Mugosa für Mölders (58.) und Karger für Aycicek (65.). Dazwischen kam allerdings bei den Gastgebern erst einmal wieder so etwas wie Torgefahr auf, als Karl in der 60. Minute einen Volleyschuss versuchte, der jedoch über das Gehäuse flog. Auch mit den zwei frischen Offensivkräften gelang den Münchnern nicht viel nach vorne. Im Großen und Ganzen sah man lediglich Entlastungsangriffe, die aber zunehmend zu keiner wirklichen Entlastung mehr führten. Die Pfälzer blieben jedoch zu fehlerhaft und ungenau, so dass die Löwen-Abwehr sich mittlerweile auch größere Schwächen erlauben durfte. Als Drei-Punkte-Sicherung reichte Stefan Ortega aus, der zwischen der 70. und der 80. Minute gleich zwei Mal den Gegentreffer verhinderte. Eine letzte Großchance der Hausherren vereitelte Gary Kagelmacher in der 85. Spielminute, wie zuletzt schon gegen Düsseldorf, auch heute auf der Linie.

Die Löwen hätten dann in der Nachspielzeit das Ergebnis auf 2:0 hochsetzen können, jedoch vergab Karger kläglich, indem er im gegnerischen Strafraum mit Okotie den eigenen Mann abgeschossen hatte. Zugegebenermaßen hätte dieses Resultat aber auch den Spielverlauf deutlich verzerrt. Die letzte Chance lag dann noch einmal bei den roten Teufeln, als der eingewechselte Przybylko in der 90+4. Minute von halbrechts abzog und Ortega den Ball gerade so an die Latte lenkte. Danach pfiff Schiedsrichter Schröder aus Hannover ab und Sechzig konnte erstmals in dieser Saison das zweite Spiel in Folge für sich entscheiden. Paderborn kam am heutigen Abend über ein 0:0 beim KSC nicht hinaus, so dass die Löwen nun 2 Punkte Vorsprung auf den Tabellensiebzehnten haben. Fast noch wichtiger war aber, dass die Fortuna aus Düsseldorf, nach einer 1:0 Führung, eine 1:3 Heimpleite gegen Bochum hinnehmen musste und somit nur noch drei Punkte vor den Münchnern steht. Der Nichtabstiegsplatz, vor dieser englischen Woche noch 9 Punkte entfernt, rückt somit wieder ins Visier des TSV. Bereits in drei Tagen können die Sechziger einen nächsten großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gehen, wenn man vor heimischem Publikum den SV Sandhausen empfängt.

Die Aufstellung:
Stefan Ortega – Maximilian Wittek ( 89. Min. gelbe Karte), Jan Mauersberger, Christopher Schindler (C), Gary Kagelmacher – Kai Bülow (18. Min. 0:1), Romuald Lacazette ( 68. Min. gelbe Karte) - Levent Aycicek (65. Min. Karger) , Michael Liendl (90.+2 Min. Degenek) – Rubin Okotie , Sascha Mölders (58. Min. Mugosa).

Trainer: Benno Möhlmann

Zuschauer: 23.547

Schiedsrichter: Robert Schröder, Hannover

Sportredaktion Thomas Löwel, Stefan Schmidt